Haben die Deutschen das Paten für Faltbare Bollerwagen?

Der Bollerwagen
Der Tag des Bollerwagens rückt näher. Nein, es ist nicht einer der vielen mehr oder weniger bedeutungsvollen „Welttage“, die den Kalender füllen. Aber Christi Himmelfahrt ist Vatertag, und Vatertag ist der Bollerwagentag. Im ganzen Land werden fröhliche Männer wieder einmal Handkarren durch die Gegend schleppen. In ihnen werden sie Bier und Schnaps transportieren, und vielleicht auch einen Grill (und manchmal betrunkene Väter auf dem Rückweg).

Jahrhundertelang war der Handkarren das wichtigste Transportmittel für all jene, die sich keine Zugtiere leisten konnten. Der Handwagen wurde für alles verwendet: Getreide, Werkzeuge, Baumaterial… In unserem Land war der Leiterwagen ein unersetzliches Transportmittel während der Flüchtlingszüge am Ende des Zweiten Weltkriegs und beim Wiederaufbau danach. Danach wurde er durch Lastkraftwagen ersetzt (außer natürlich am Vatertag oder bei den „Kraut- und Wurstfahrten“ in Norddeutschland). Erst seit die Eltern auf dem Land dank neuer Entwicklungen den leichten, faltbaren oder zusammenklappbaren Handwagen als lustiges Transportmittel für ihre Kinder (wieder) entdeckt haben, erlebt das Fahrzeug eine kleine Renaissance.

Bollerwagen animiert

Der erste Faltbare Bollerwagen war bereits 1882 zum Patent angemeldet worden.

Mitte der Wiederaufbaujahre wurde beim gerade erst wieder errichteten Deutschen Patentamt ein Gebrauchsmuster für einen „Faltbarer Bollerwagen“ angemeldet , aber erst Entwicklungen wie die „Klappbare Handwagen mit Sicherheitsbremsfunktion“ (2018) machten den Handwagen endgültig vom Arbeitsgerät zum Lifestyle-Produkt.

Die Handkarre ist wahrscheinlich fast so alt wie das Rad, und sie wurde um das 4. Jahrtausend v. Chr. erfunden. Seine ursprüngliche Form hat sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein kaum verändert: Jahrhundert kaum verändert: Der klassische Handwagen ist praktisch eine Miniaturversion des traditionellen Bauernwagens. Der wichtigste Unterschied in der Konstruktion ist die Deichsel, die im Falle des Handwagens nur aus einer Stange mit einem Kreuzgriff besteht. Sie dient zum Ziehen, Schieben und Lenken des Wagens.

Der Bollerwagen ist traditionell aus Holz gefertigt, hat leiterförmige Seitenwände und keine Aufhängung. Die Räder, die früher einfach nur Scheiben waren, haben in der Regel dicke Holzspeichen und metallbeschichtete Laufflächen.
Das wichtigste Merkmal des Handwagens ist seit jeher seine Robustheit, die es ihm erlaubt, auch die sperrigsten Wege zu meistern. Um ihn noch stabiler zu machen, wurde beispielsweise 1932 ein Leiterwagen mit Metallteilen zum Patent angemeldet.

Heute stammen die meisten Bollerwagen und ihre „Verwandten“ aus China. Deutsche Anbieter konzentrieren sich weitgehend auf Premium- oder Profi-Wagen für den gewerblichen Einsatz.
Woher kommt eigentlich der Bollerwagen Brauch zum Vatertag? Er ist vergleichsweise jung: Christi Himmelfahrt wird seit dem 5. Jahrhundert als kirchlicher Feiertag gefeiert, als „Vatertag“ aber erst seit dem späten 18. Die Idee stammt aus Deutschland, wo dem älteren Muttertag ein männliches Äquivalent gegeben werden sollte. Christi Himmelfahrt findet immer 39 Tage nach dem Ostersonntag statt, ist also immer ein Donnerstag und in Deutschland erst seit 1934 ein gesetzlicher Feiertag.

Aber die Bräuche des Vatertags haben viel ältere Wurzeln. Ihre Ursprünge liegen wahrscheinlich in den mittelalterlichen „Flurprozessionen“, bei denen die Gläubigen an Christi Himmelfahrt über die Felder gingen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Tradition des Herren Ausflugs. In festlicher Tracht fuhren die Männer in Kutschen, die mit Flieder- oder Birken Zweigen geschmückt waren, von Gasthaus zu Gasthaus. Die freie Freizeit am Vatertag war vor allem für die Arbeiter ein hart erkämpftes Gut und wurde entsprechend gefeiert.

Und was hat der Handkarren damit zu tun? Es war sozusagen der Wagen des „kleinen Mannes“. Wer sich keine Pferdekutsche leisten konnte, fuhr einfach mit dem Handwagen durch die Gemeinde. Später transportierten die Väter, die gerne feierten, ihre Getränke abwechselnd mit Handkarren oder Schubkarren, Fahrradanhängern oder Traktoren.
Da der Handwagen in den „reichen“ Ländern seine ursprüngliche Funktion weitgehend verloren hat, haben Erfinder begonnen, an seiner Optimierung zu basteln. Der Handwagen hat sich daher in den letzten Jahrzehnten zum ersten Mal in seiner langen Geschichte zum Teil erheblich verändert. Einige Moderne Bollerwagen sind technisch bereits vergleichsweise komplex.